



Jede chemische Verbindung nimmt Strahlung in bestimmten Energie-Bereichen auf und wandelt sie in Wärme um. Lichtschützende Substanzen müssen also Energie im ultravioletten Bereich des Lichts aufnehmen. Genau diese Eigenschaft hat Ensulizol. Es filtert UV-B Strahlung aus dem Licht.
Soll auch UV-A Strahlung aus dem Sonnenlicht herausgefiltert werden, müssen der Sonnencreme weitere Wirkstoffe zugefügt werden. Obwohl UV-A-Strahlen keinen Sonnenbrand verursachen, sind sie für unsere Haut nicht ungefährlich. UV-A-Strahlen lassen freien Radikale entstehen. Diese aggressiven Moleküle beschleunigen die Alterung der Haut und können Hautkrebs verursachen.



Braun werden ohne Sonne? Verlockend, denn ausgedehnte Sonnenbäder kosten Zeit und sind nicht jedermanns Sache. Die Lösung kommt 1971 unter dem Namen maxibraun auf den Markt. Was ist das chemische Geheimnis der selbstbräunenden Creme?
Viele dieser Bräunungscremes enthalten die chemische Verbindung Dihydroxyaceton (DAH). DAH dringt in die oberste Hautschicht ein. Hier reagiert der Wirkstoff mit hauteigenen Eiweißen. Es bilden sich Farbstoffe, die die Haut braun färben. Aber Achtung: die Creme sollte unbedingt gleichmäßig auftragen werden; und fast noch wichtiger, Händewaschen nicht vergessen. Braungefärbte Handflächen und der Streifenhörnchen Look haben schon für viel Schadenfreude gesorgt. Nach einiger Zeit werden die entstandenen Farbstoffe von unserem Körper wieder abgebaut. Die Hautbräune verschwindet. Soll die Haut braun bleiben, ist Nachcremen angesagt. Pflegecreme für gebräunte Haut
Die Welt der Hautpflege hat für jeden Hauttyp das passende Produkt. Und wenn es keinen Bedarf gibt, kann man diesen durch geschickte Werbung wecken.
Kunden die gar keinen Sonnenschutz benötigen, würden auch Geld für Produkte ausgeben, das wie eine Sonnencreme aufgetragen werden kann. Die Marke Topbraun ist geboren. Die Hautcreme kommt 1973 auf den Markt. Als hautpflegende Inhaltsstoffe enthält das Produkt Palmöl und Kakaobutter. Die Wirkung von Topbraun ist mit einer gewöhnlichen Hautcreme vergleichbar.



Ronald Göbel ist Chemiker und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Neugestaltung der neuen Dauerausstellung Chemie.
Sein Tipp für ein Besuch im Deutschen Museum: Besonders beeindruckend finde ich die Führung durch die Ausstellung Musikautomaten. Die Automatisierung treibt uns schon lange. Der teure Musikus sollte durch selbst spielende Instrumente ersetzt werden. Zu bestaunen ist atemberaubende Mechanik, die auch das Ohr begeistert.